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Donnerstag, 29. Mai 2014

Der schwere Sturz in Bad Wildbad

Da sich viele Sorgen machen, möchte ich euch ein Lebenszeichen schicken. Viele wissen ja bereits, dass ich am Sonntag in Bad Wildbad auf der ersten Schotterabfahrt schwer gestürzt bin. Unklar ist die Ursache aber ich habe mich über den Grasstreifen in der Mitte zweier Fahrrinnen überschlagen und bin auf dem Gesicht gelandet. Nachtrag 6.6.: Wahrscheinlich beim Antritt in eine Regenrinne gekommen, daher Überschlag nach links.

Ich habe mir dabei die Nase gebrochen und zahlreiche Schnitt- und Platzwunden zugezogen, die Lippe ist an der Seite eingerissen und vom Unterkiefer abgerissen.

Das hört sich erst einmal hart an und sah auch hart aus aber ich hatte doch einige Schutzengel, da meine Zähne ganz sind, Kiefer und Augen auch nichts abgekriegt haben. Der Rest vom Körper ist unversehrt und das Rad ist bis auf die Sattelstütze auch heil.

Nächste Woche muss die Nase operiert werden, da führt kein Weg dran vorbei. Dann ne Woche Gips und ich kann offiziell wieder aufs Rad. Bis zum nächsten Rennen wird es noch dauern aber ich bin zuversichtlich. Ihr kennt mich ja, so leicht haut mich nichts aus der Bahn.

Im Moment heißt es Turbo-Heilung ankurbeln und spazieren. Stelle dabei mal wieder fest, wie schön es ist.

Spaziergang am Schönberg. 3 Tage danach.


Ich danke Euch für all die lieben Nachrichten und Worte. Das gibt mir viel Kraft und ermutigt morgens aufzustehen und weiterzumachen. Ich versuche positiv zu denken und glaube Dinge haben einen Sinn im Leben. Lachen tut noch weh aber da ertrage ich gerne den Schmerz ;).

Danke an Tobi, Axel und Ralf, die nach dem Sturz bei mir waren und sich um alles gekümmert haben. Tolle Hilfsbereitschaft!

  • 25.5. Sturz und Krankenhaus-Marathon. Hungerast inklusive.
  • 30.5. Fäden im Gesicht wurden entfernt. 
  • 03.06. OP in der HNO Freiburg: Nasenrücken zertrümmert, Nasenscheidewand aber glücklicherweise intakt. Vollnarkose mit Karibik-Gedanken echt angenehm. Danke Sönke. Alles somit halb so wild. Stationäre Aufnahme für 2 Tage. Mein erster KH-Aufenthalt. Puhhh. Essen echt grenzwärtig. Bekomme wie Linda, meine Zimmerkollegin mit Pfeifferischem Drüsenfieber, püriertes Essen. Wieso? Hab doch die Nase kaputt, nicht den Mund! 
  • 06.06. Entlassung! Juhuuuuu! Ab heute geht's aufwärts Leute! Noch 5 Tage Antibiotika und dann darf ich offiziell wieder trainieren. So empfindlich ist das Ganze wohl nicht. In 4 Wochen wieder Rennen möglich. Am Mittwoch kommt der Gips runter. Hoffentlich sieht's gut aus. ;)
Sonntag, 11. Mai 2014

Singen Marathon 49 km - SIEG!!!!!!!!

Freunde, was ein grandioses Rennen und das auch noch in Singen, wo ich 2011 das 1. Mal gestartet bin und nach 20 km nen Sturz hatte und dann 2012 einen Defekt bei dem ich alles auf dem kleinen Kettenblatt fahren musste. Heute die Versöhnung....... SIEG auf der Mitteldistanz. *freu*

Gold für die gewonnene AK, Platz 1-Pokal für die Gesamtstrecke. Wie schön...... :)


Eigentlich war ich ja für das UCI Rennen, also die 80km gemeldet aber die Woche war arbeitstechnisch ziemlich heftig und die Wetteraussichten waren auch nicht berauschend und ich hatte auf 80 km in der Matsche keine Lust, zudem dachte ich immer, dass mir so kurze steile Wellen nicht liegen und wirklich schön oder wenigstens technisch ist das Rennen auch nicht. Donnerstag habe ich also beschlossen mich auf die Mitteldistanz umzumelden und hab's nicht bereut.

Es kam aber alles anders...... es kam der Volltreffer! Ein kurzes Race von 2:12 Std. und das mit hammer Beinen und einem unglaublich gutem Gefühl. Es lief einfach wie am Schnürrchen bergauf und bergab. Selbst im Wind alleine bin ich gefahren wie mit E-Antrieb.

Platz 1 – und ein Fässle für die nächste Schwabentor-Haus-Party

Nach Riva war ich doch ganz schön müde und dann die vielen Jobs. Also die letzten zwei Nächte super viel geschlafen, zudem im Training low gemacht. Hatte ja Bedenken, ob das fruchtet aber Markus war davon überzeugt, dass sich die Form hält, wenn ich den Ball flach halte. Krass. Genauso war es heute. Ich bin geflogen. Die Wellen waren genau richtig, ich konnte drücken bis Anschlag und bin einfach nicht müde geworden, im Gegenteil, am Ende konnte ich noch meinen Mitfahrern davonfahren. Grandioses Feeling!! Es hat nicht weh getan, nicht mal die Rampe am Schluss. Ich musste immer mehr grinsen, weil meine Beine einfach zu krass waren. Auf den Abfahrten hab ich es laufen lassen und hatte mega Spaß über die Wiesen oder im Wald.
Aus der Sportograf-Bestof-Galerie

Wir hatten halt auch mega Glück. Die Sonne scheinte ohne Unterbrechung und dabei hatte ich vorsorglich ein Marsh Guard angebracht. Aber Matsche musste man heute mit der Lupe suchen, es war eher Sonnenbrandgefahr.

Feiern auf der Heimfahrt mit Bernd und Lienhart-Müsliriegeln. Lecker :)

Jetzt müde und glücklich. Schöner Tag.

Ein dickes Bussi an alle, die mir Glück gewünscht haben und die Daumen gedrückt haben, aber auch an die vielen Leute an der Strecke, die mich grandios angefeuert haben, an Markus, der maßgeblich "Schuld" ist an dem Ganzen und natürlich an Bernd für's Fahren und Mitkämpfen während des Rennens.

Sonntag, 4. Mai 2014

Bikefestival Riva del Garda: Platz 5 auf der Grande!

Fakten: 75,7 km, 2822 HM
Ergebnis: Platz 5 Gesamt.


Den 4. Platz um ein paar Hundertstel verpasst, den Zielsprint hab ich wohl gewonnen aber nicht die Nettozeit :( – aber hey, immerhin Top 5!

Kurz vorm Interview am Freitag für das fi'zi:k-Magazin focused

Hartes Race unter erschwerten Bedingungen. Ganz schön lange 4:47 Stunden und nicht enden wollende Rampen gehn Himmel. Aber auch geile vermatschte Trails, rutschige Steine und genauso rutschige Wurzeln. Wer mich kennt, weiß, dass ich da dann echt mental zu kämpfen habe aber im Rennen ist das ja noch mal was anderes und irgendwie waren die Downhills ganz schön geil und das viele Endurofahren im Winter hat sich ausgezahlt. Die Arme schmerzten kaum und ich bin gefahren wie der Teufel.

Hotelausblick. Leider nicht so schönes Wetter am Freitag. Regen ohne Ende bis abends.


Aber erst einmal von vorne: Donnerstag früh um 7 Uhr ging es los nach Riva. Über Österreich absolut easy, nur leider ab der Autobahn-Ausfahrt mal satte 1,5 Stunden für läppische 14 km gebraucht. Zum Glück hat ne Markert immer ne Karotte und paar Radieschen parat und so konnte ich Clemens, meinen Mitfahrer und mich vorm Hungerast retten. Für nächstes Jahr haben wir nen Insider-Road-Tipp – falls ich da noch mal starten sollte. Denn wirklich geil ist anders. Das Festival ist einfach mega überlaufen, Biker ohne Ende, genervte Kellner, überfüllte Restaurants, schlechte Orga während des Rennens und die meiste Zeit verbringt man im Stau. Irgendwie regnet es hier auch jedes Mal....

So wie am Freitag. Regen den ganzen Tag. Sturzbäche vom Himmel. An Rennen oder Vorbelastung kaum zu denken. Erstmal in der Früh mit Zimmer- und Teamkollegin Vroni ab nach Torbolé ins Hotel Santoni, um dort mit einer Horde Fizik-Leuten und ner Kamera im Gesicht zu frühstücken. Äpfel und Müsli in Massen, Nutella und Croissants blieben verschont – komisch ;). fi'z:'k (wird logischerweise – weil Lautschrift – wie "Physik" ausgesprochen und nicht "Fitzick", gell?!) will sich bissel ums weibliche Publikum bemühen und so wurden wir den ganzen Tag verfolgt, gaben Interviews wie wir zum Sport gekommen sind und wie sich Frauen in ner Männerdomäne fühlen. Wir mussten uns vor der Kamera an- und ausziehen, sie liebten meinen Race-Nagellack und ich erzählte, dass bei mir farblich alles zusammenpassen muss, das ich mein erstes Rennen mit 30 gefahren bin, das ich das tue, was ich liebe, nen tollen Job habe usw. Leider fürs Outdoor-Shooting echt nicht das beste Wetter aber die Jungs und Mädels hatten schon den nächsten Trip geplant, daher gab es keine Planänderung und wir mussten raus in die Suppe.

Hier bei den fi'zik:k-Interviewvorbereitungen im Hotel. Alles auf Englisch. War dann aber leichter als vorher angenommen.

Samstag früh um 5 Uhr ab unter die Dusche um die verschwitzte Nacht abzuspülen. Nicht meine Zeit. Wetter gut. Kein Regen. Warm war es auch. Supi. Kirsten und Lutz auch guter Dinge, die übrigens hier auch im Hotel waren und das Ganze gemeinsam angegangen sind und auch die Grande gerockt haben. Big Family :). Jasmin auch am Start auf der Piccola - übrigens super gefahren! Nobbi hat mir noch die Windweste abgenommen, was auch super war. Benny J., Benny Stark, Anni & Betty auch hier, also halb Freiburg vertreten :D!

Da es so früh unten noch nichts gab, hat uns der Restaurantchef paar Sachen eingepackt. Sehr nett alle hier im Hotel.


Start von Grande und Piccola um 7:50 Uhr. Wer es kennt, weiß, dass nach kurzem Einrollen gleich mal ein Berg kommt. 700Hm am Stück. Puls 198. Mir tat einfach nach kurzer Zeit alles weh und meine Lunge war kurz vorm spastischen Kollaps. Ich überlegte mir Ausreden, um ne Pause machen zu dürfen, wollte mich hinstellen, einfach die Aussicht genießen, Fotos machen wie manch anderer, Pinkelpause vortäuschen oder ähnliches. Es tat soooo weh und hörte halt einfach nicht auf! Rampen um bis zu 20% verlangten uns einfach alles ab. Ich musste mir oft die Beine vorsagen, denn bei nicht-konstantem Tritt hopst das Vorderrad bei solchen Steigungen ständig in die Höhe und der Rücken schmerzt eh schon wie verrückt: "Rechts-links-rechts-links, Markert, auch dieser Berg wird enden, also nicht jammern, weiter auffi-auffi!"

Am Sonntag in der SOnne. auf dem Brione. Der Weg wie ne kleine Borderline :). 

Die Downhills brachten zwar Glücksgefühle aber wenig Entspannung, denn durch den Regen waren die Waldwege tiefe Matschpfade, Wurzeln und Steine dann dementsprechend rutschig und wenn dann noch Fahrer vor einem nicht fahren konnten, wurde es obendrein gefährlich. Später war ich viel alleine und konnte es laufen lassen, denn Geschwindigkeit bringt bekanntlich Sicherheit. In der ersten Abfahrt hab ich gleich mal 2 Mädels abgehängt und kam so langsam richtig in Fahrt.

Den Berg rechts ging es in Sepentinen hoch. Autsch.......

An einer Verpflegung goß ein Helfer Iso aus ner 10 Liter Gießkanne in die Flaschen der Fahrer aber mein Magen rebellierte zunehmends. Ansonsten war oftmals Verfahr-Gefahr. Anni deshalb wohl raus, anderen hat es sogar den Sieg gekostet! Grande schwarz und Extrema rot markiert macht für mich keinen Sinn und verwirrt doch doppelt. Übrigens auch nirgends Startlisten und die Ergebnisse auch erst mega spät draußen. Also sorry aber das geht deutlich besser!

Bei der Zusammenführung der Strecken 18km vorm Ziel kam dann Andrea Meier von hinten und es war ne Schlacht bis ins Ziel . Auf den Abfahrten hab ich alles gegeben und riskiert, konnte sie aber nicht abschütteln. Am Ende gab es einen Zielsprint, der mir die letzten verbliebenen Körner geraubt hat. Wie hart so was noch durchstehen zu müssen nach den vielen Kilometern…..  ich war danach so platt, tot, vermatscht, verklebt, ausgelaugt, die Beine taten mir weh und der Körper sowieso. Brutal.


Traumwetter am Sonntag. Belohnung für die Strapazen.


Heute am Sonntag, am Tag danach, war dann auch das letzte Wölkchen am Himmel verschwunden und wir wurden mit Sonne satt verwöhnt und für sämtliche Strapazen entschädigt. Kurze Chill-Runde Richtung Arco, Mittagessen dort in der Altstadt, Sonne tanken am Pool – Oh, what a life! Wenn nicht alles so weh tun würde….. :) Krasser Muskelkater in den Armen, dem Rücken, von den Beinen fang ich jetzt hier nicht an.


Ausblick vom Pool. Hotel Benacus, Monte Brione. Ok, der Berg ist hart nach so nem Race :D


Frühstück mit dem Ausblick könnte schöner nicht sein. Mit Vroni und Benny.


Heribert, Dein "Gazelle-Gib-Gas-Schild" hat mich begleitet, Danke für deinen Support! Danke auch an Markus, der mich einfach immer schneller macht. Das war noch nicht ganz mein Race aber ich rieche es schon.... der Tag X wird kommen.