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Sonntag, 20. Januar 2013

Tag 10

Heute Abflug. Leider. Beim Aufstehen auch ganz schön bewölkt, zum 1. Mal seit unserer Ankunft. Frühstück wie immer. Die beiden Benny's sind schon um 8 los, während der Rest easy machte. Arne hatte sein Leihbike bereits gestern abgegeben und Chris hatte keine Lust mehr, also sind Jürgen und ich die kleine Runde zum Ayagaures-Stausee gefahren. Auf dem Rückweg kam uns Saxo-Bank entgegen.
Danach schnell Rad verpacken und zum Flughafen mit der 1. Fuhre. Ich saß mit Chris dann ab 13 Uhr am Flughafen. Arne hat den Rest geholt. Die Warterei schien endlos, das mitgebrachte Essen ist auch bald ausgegangen und so sind wir ständig losgezogen um Nachschub zu holen. Flug noch ne Stunde Verspätung. Dann 4 Std. im Flieger. Müde. Hunger. Nachts angekommen, Heim. Noch ausgepackt, ne Fertigsuppe und ne Dose Pfirsiche gegessen und um 2:30 ins Bett.

Fazit: ca. 36 Std. Training, ca. 830 km gefahren, ca. 16.200 HM

Bungalow top, Leute top, Wetter top, keine Stürze oder Ärger, alle happy und wohlbesonnen zurück. War ne schöne Zeit und jederzeit wieder in der Kombi. Jeder hat seinen Beitrag geleistet und die Mischung war supi:

Benni Stark, unser Tier in jeder Hinsicht und dabei immer lächelnd, zurückhaltend, nett. Tolle Lebenseinstellung, scheint rundum happy zu sein.

BJ, der wieder hochmotiviert ist und den ich schon lange nicht mehr so glücklich gesehen habe. Voller Power und guter Laune. Wenn das anhält, müssen sich alle andern da draußen warm anziehen.

Jürgen, unser Schmusebär :-) hat brav Gundlage trainiert und sich wacker geschlagen, wenn er mit den Jungs unterwegs war. Der kann sich auf ne schöne Saison freuen, wenn er bei sich bleibt und auf sein inneres Gefühl hört.

Arne ist ohne Grundlage und vorangeganger Grippe jeden Berg ohne Anstregung hoch (zumindest sah es so aus :)). Schon krass oder? Wobei der ja auch mal ganz groß dabei war, was ich gar nicht wusste.

Chris, ein echter Lienhart-Dauerkämpfer. Hut ab! Super Leistung. Schon beeindruckend und gegen Ende hatte der sichtlich Freude an den Bergen :-). Coole Socke!

... und nicht zuletzt Daria, mit der ich stundenlang im Bett geredet habe. Ne bessere Mitbewohnerin hätte ich mir nicht vorstellen können.


kleiner Stausee - Ayagaures

Tag 9

Königsetappe: Tal der Tränen, 126,5 km, 3050 HM, 5:36 Fahrzeit (fast 24 Min schneller als letztes Jahr!)

Irgendwie wollte ich es heute doch noch mal wissen. Letzter Tag. Bissel bewölkt aber ich hatte ein gutes Gefühl. Ja, heute die Königsetappe zum Abschluß. Gut gefrühstückt mit Joghurt, Müsli und Massen an Obst. Zu 5. los. Chris ist gleich am Anfang allein in Richtung Fataga. Für ihn war es am Ende auch der beste Tag. Vorne die beiden Benny's, dann Jürgen & Arne, die sich nicht klar waren, was sie tun sollten, dann ich. Alle viel stiller als sonst. Nur mal kurz die Frage wie Jürgen die vielen Bohnen morgens verträgt ;-). Ein kurzes Schmunzeln, dann wieder Schweigen. Die Wellen auch mega easy hochgerollt, wahrscheinlich, weil ich erzählt hatte, wie easy die Pinky's da hochfahren und Benny noch was gut machen wollte. Keine Ahnung. 1:30 in Mogan, dann von Arne getrennt.
Der meinte vorher schon, dass seine Beine fertig seien und er Richtung Ayacata hoch will, ich ganz klar für das Tal der Tränen. Musste Jürgen überreden mitzukommen. Also ab nach San Nicolas, wo wir erst einmal den Supermarkt geplündert haben. Ich habe auf der Tour unglaubliche Mengen gegessen: 3 Fruchtschnitten + 6 Müsliriegel + Mentos + Apfel! BJ hat sich erst mal 1000 kcal auf einmal reingehauen. Er wusste ja, was ihn erwarten würde, auch wenn die Jungs außenherum fahren wollten und die krassen Anstiege im Tal der Tränen vermeiden. Nur Benny Stark hat eisern an seiner Diät festgehalten und nur Wasser getrunken. Eijeijei. Hungernd am Berg, hungernd ins Bett. 10l Wasser am Tag. Ich könnte das nicht.

Was ein geiles Rad.... Blick nach Teneriffa. Unten San Nicolas. Blühende Mandelbäume und Ziegen überall...

Jürgen wieder unentschlossen, hatte einerseits Schiß vor den Rampen und wollte andererseits BJ beweisen, dass er doch Power hat. Wir uns also getrennt. Die drei außen rum, ich alleine die Rampen hoch. Im Unterlenker. Mit Musik. Ich bin da so gut hochgekommen, meine Beine waren top, keine Rückenschmerzen. Das Athletiktraining hat sich ausgezahlt. Ein Urlauber hat das Spektakel gefilmt und die wenigen Menschen dort oben haben mir zugejubelt und mich angefeuert. Mir kamen fast die Tränen, so krass war irgendwann die Mischung aus der Anstrengenung, dem Adreanlin, der Musik, der wunderschönen Umgebung. Tolles Gefühl.




Nach den ersten heftigen Rampen eine kleine Verschnaufpause...
Oben in Ayacata auf Arne und Chris gestossen, die den Gipfel gefahren waren. Ich wollte gleich weiter ohne Pause und hatte meinen Rekord von letztem Jahr mit 5:59 zu schlagen, also wieder Unterlenker und Gas. Die Jungs hatten auch Spaß dran und so hat sich Chris vor mich gehängt und mächtig reingetreten. War das cool!!!!! Arne auch mitgemacht und wir sind in Richtung Heimat geprügelt. Sau cool. Am Ende war ich krasse 24 min schneller als letztes Jahr. Bj und der Rest kam etwas später, die auch alle mega happy und Jürgen hat brav mitgehalten :). Absoluter Top-Tag für alle Beteiligten.

Dann noch kurz in den Pool und Abendessen. Unglaublich, welche Massen wir mittlerweile verdrücken. Bislang war Fett und Diät auch nur randläufig ein Thema aber irgendwie wurde BJ nun von Benni angefixt und Jürgen wird sich wohl auch wieder kasteien. Bin ich froh, dass ich mein Körperfett konstant das ganze Jahr auf 15 % ohne hungern halten konnte und auch nach dem Trainingslager so viel wiege wie zuvor.

Die Saison kann kommen. I'm ready.




Tag 8

4:48 Fahrzeit, 103 km, 2280 HM 
Heute wieder allgemeine Unentschlossenheit und nach ner nervigen Auseinandersetzung gestern mit Benny, hatte ich mehr Lust alleine zu fahren, zumal Jürgen in den 2 Tagen zuvor immer weggefahren ist und wir eh nie gemeinsam unterwegs waren. Heute schon um 10 Uhr los, jeden Tag ein bissel früher. Auf dem Weg nach Soria habe ich an einem Kreisel in der Ferne die Pinky's gesehen und Gas gegeben. Puh, gleich mal ein EB-Intervall am Anfang. Dann mega easy mit der Gruppe über die Wellen gerollt. Im Soria-Tal sind Matze & Co dann nach dem Watt-Buch, was derzeit ja in aller Munde ist, heftigste Intervalle gefahren und das auch noch den Berg hoch bis Soria. Crazy :). Ich bin mit Katrin, die nach einer Kotzeritis am Vortag geschwächt war und Andreas, einem aus deren Combo den Ansteig hoch und wir sind dann zu zweit weiter in Richtung Ayacata. Matze & Co mussten erst einmal pausieren. Die Tour ging dann über ne ruppige Straße nach Santa Lucia, wo wir uns mit Kuchen und Cortado versorgt haben und dann über Fataga Heim. Dort am Anstieg auf ne 3er Gruppe Hobbies aufgefahren, die schon in Schlangenlinien unterwegs waren, Schlußlicht bildete ein Mädel. Die Jungs fanden unser Überholmanöver gar nicht toll und haben das Mädel angefaucht, Gas zu geben. Die also wieder an uns vorbei. Am nächsten Anstieg wir wieder aufgefahren und überholt. Die Typen am Durchdrehen und wieder Gas gegegen und wieder an uns vorbei. Mir hat's dann aber auch gereicht. Kurzer Blick zu Andreas und wir haben die letzten Meter Gas gegeben und den Berg hochgesprintet. Manchmal nervt es auch mich.... ;-) Nach der Tour, Chris und Arne am Pool getroffen. Bin dann noch ein paar Bahnen geschwommen und ab zum Abendessen. Ich war etwas müde und konnte mir die immer gleichen Stories über Doping, Doping und noch mal Doping nicht mehr anhören und bin früher ins Bungalow zurück. Natürlich hat der Rest gleich mal ne Runde gelästert, weil ich mich den andern angeschlossen habe. Eijeijei, schlimmer als Mädels!

Richtung Fataga