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Samstag, 20. April 2013

STUDIE 8. Tag, Sa, 20.4.

Der lange Schlaf macht sich sogleich im Ruhepuls bemerkbar, der fast so hoch ist, wie am Anfang. Ich gehe gut gelaunt zum Frühstück, wo ich dieses Mal zwei Filmer kennenlerne, die einen Triathleten begleiten - Maik Petzold, der heute bei einem 15km-Lauf Streckenrekord aufstellt. Spannend.

Danach gehts in die Sportuni rüber. Bei dem kühlen, windigen Wetter muss ich schmunzeln. Was hatte ich für ein Glück! Irgendwie muss es doch eine höhere Macht geben....

Erst einmal Blutabnahme, dann Gewicht- und Fettmessung und auch das ist genauso wie am Anfang, also 57 kg und wieder unerklärlichen 4,2 % Körperfett. Danach Sprungtests, die doch einen Zentimeter niedriger ausfallen. Dabei lerne ich einen neuen Probanden kennen, der ganz schön Bammel vor der Woche hat. Aber ich glaube, ich konnte ihm die Angst nehmen, denn mein Tag war wieder einmal bombastisch, so dass der sicher denkt, dass alle an Tag 8 besser sind als an Tag 1 :-)).

Nach dem Aufwärmprogramm fängt die Tortur erst richtig an, denn das 20 km-Zeitfahren wartet. Ich habe keine Strategie, kann ich auch gar nicht. Vollgas, wie beim Schauinslandkönig. Die Strecke ständig vor Augen, während ich wie ein Kamel keuchend an der Maske hänge. Wenn es hart wird, stell ich mir die 12 % Steigung vor oder wie ich Leute cache, dann Holzschlägermatte, dann oben das schnelle Stück. Mein fotografisches Gedächnis ist bei sowas Gold wert. Heute geht alles besser, kein Sodbrennen, kein Schlechtwerden unter der Maske. Clemens zapfts mir ganz ruhig das Blut am Ohr ab. Ich fahre wie der Teufel, schaue gar nicht auf die Anzeige. Tief im Unterlenker, die Knie streifen fast die Maske.
Am Ende bin ich tatsächlich genau eine Minute schneller als an Tag 1. Ich kann es kaum glauben. 34:30 Min für 20 km – nach den 7 Tagen Vollgas. Unglaublich.

Danach Pause, essen und hinlegen. Wieder einen kleinen Mittagsschlaf, den ich hier gar nicht mehr missen will und der die einzige Regenerationsmaßnahme neben essen ist, die wir machen dürfen. Übrigens gibt es auch nie ein Ausfahren oder solche Späße.

Dann um kurz nach 15 Uhr antreten zum Wingate-Sprint: auch erst Warmfahren auf verschiedenen Pulsbereichen, dann kurzer 6 Sek Antritt, Pause und dann 30 Sek All-Out. Leute das tut so sacke weh. Nach 20 Sek kommt der Mann mit dem Hammer, ich kann die Kurbel kaum noch drehen und reiße wild am Rad  herum. Clemens und Basti feuern mich an aber ich bin selbst schon am Schreien. Fuck ist das heftig. Am Ende hab ich meine Maximalkraft auch verbessert und bin 536 Watt Spitze gefahren. Im Mittel nur 5 Watt weniger als am 1. Tag. Krass.

Wieder Pause. Da wir so essen sollten wie an Tag 1 habe ich mir erst einmal ein Stück Kuchen + Latte Macchiato gegönnt. Dann noch kurz chillen und schon wieder in die Sportuni. Der Stufentest steht auf dem Plan. Auf dem Weg dahin schmerzen die Oberschenkel schon merklich aber ich weiß ja, dass der Test schnell vorüber geht und am Ende eh nur die Schwelle zählt. Also Maske auf und los gehts mit 50 Watt. Alle 3 Min um 50 Watt hoch. Bei 200 Watt tut mir schon alles weh und ich befürchte wieder den Mann mit dem Hammer aber es geht noch bissel weiter. Bei der 300er Stufe muss ich nach 1 min abbrechen. Bin also 30 Sek weniger gefahren. Ergebnis morgen.

Ich glaube die meisten Teilnehmer hatten sich an Tag 8 merklich verschlechtert, daher verrate ich euch mein Geheimnis Nr. 4 :-)
Habt jemanden, der an euch denkt, gedanklich Kraft schenkt und euch motiviert. Für mich war das heute der Anker wenn Zweifel aufkamen. Klar hab ich mir auch immer wieder gesagt, dass ich es schaffe und die Zeit absehbar ist und hab mir ein Straßenrennen vorgestellt in dem ich ganz vorne fahre und die Konkurrenz abhalten muss aber hinten war immer eine Stimme, die mich mit voller Kraft angefeuert hat. Das bewirkt auch Wunder :-).

Der Tag geht zuende, ich bin müde und vollgestopft mit Essen, das heute auch echt gut war. Mein Leben könnte nicht schöner sein....
Jetzt erst einmal 2 Ruhetage. Danach noch mal das von heute. Mal sehen was da dann kommt :D

... immer schön positiv. Hier vor dem 20 km-Zeitfahren. Ich starte mit nem Puls von 66, also von Aufregung keine Spur.

Heute hat es 6 Cuts gebraucht, da meine Ohrläppchen kein Blut mehr geben wollten für all die Röhrchen.

Das war vorm Stufentest vorhin. Top, dass man mit dem eigenen Rad fahren kann.