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Mittwoch, 12. August 2015

Trans Schwarzwald 1. Etappe – mal wieder nur rückwärts unterwegs…

Fakten:
117km – definitiv zu lang bei dem Wetter
2340 HM – verteilt auf kleine Hügel = unendlich viele Hügel
Verpflegung: 8 Flaschen, 750 ml eine und nein, kein einziges Mal Pinkelpause! Immer eine hinten im Trikot, die schön auf der Wirbelsäule gerieben hat und unzählige Wasser-übern-Kopf-Flaschen an den Verpflegungen. Ja, ich habe angehalten, ist doch irgendwann auch wurscht.
Fahrzeit: 6:03 Stunden! Autsch…
Ergebnis: immerhin noch TOP 20 :D – sorry aber ich übe mich in mein-schlechtestes-Ergebnis-ever ;) oder wie es sich anfühlt, im Tourenmodus aber trotzdem körperlich am Ende Rennen zu fahren. Tut mir Leid für alle Live-Verfolger, die meinen Untergang mit ansehen mussten. Ich hätte es gerne geändert…

Abendessen beim Pennertreff in Bad Säckingen :)) Müsli, Quark, Beeren, Salat und Harzer Rolle für Micha :)

Tja, was soll ich schreiben? Das ich die Hitze nicht verkraftet habe, wie all die Hitzerennen zuvor schon? Das ich auch mit der Einstellung am Start stand, dass es nicht gehen wird, wenn es so heiß ist? Das ich zu viel mentalen Stress hatte die Tage davor und mein Herz nicht vom Körper trennen kann? Das ich dadurch einfach nicht den Kopf hatte, um in den Racemodus zu kommen? Das unser Team schon die ganze Saison immer weiter kaputt gegangen ist und nun wie ne Eintagsfliege verschwunden ist und das nicht geil ist? Das ich mich womöglich von der Transalp und der eineinhalb wöchigen Erkältung mit Vollgas arbeiten einfach nicht erholt habe? Das ich, nachdem mein zweiter Flaschenhalter auch noch im Hinterrad hin, komplett die Lust verloren habe? Ja, viel Frust…


So schaut es noch netter aus. Der versiffte Dönertreff gegenüber muss ja nicht ins Bild…

Ich weiß nicht, warum ich nicht ausgestiegen bin. Vielleicht, weil ich wusste, dass das noch frustiger ist. Hab hin und herüberlegt. Bei Km 50 kam zuerst ein Lichtblick in Form von Chiara Eberle, die mit einem gerissenen Schaltzug die Rampen laufen musste. Allein der halbe KM mit ihr war cool. Danke!


Rad putzen und checken am Hotel. Einen Mechaniker haben wir nicht, da sich das Team Kenda aufgelöst hat.

Danach war ich auch nicht mehr alleine, sondern bin bis kurz vor Schluß mit dem Belgier Vincent unterwegs, den ich bislang nur als Strava-Verfolger kannte ;). Zum ersten Mal in einem Rennen habe ich mich stundenlang und ja, 6 Stunden sind echt sau lang, unterhalten. Wir sind in gefühltem Tourentempo gefahren aber selbst das war in der Hitze anstrengend. Um uns rum Leute mit Krämpfen, die über ihren Rädern hingen, Hitzetote überall. Es war ein grausames Spiel. Vincent war mir am Ende genauso dankbar wie ich ihm, denn so feierten wir die 10km Marken, die leider ausgerechnet bei der 10 falsch war. Denn auf einmal tauchte hinter uns ein Mädel auf und ich wusste nun, warum Vincent auf die Tube drückte.


Spontaner Besuch von Geri und Isabella gestern. Mega Überraschung!! Essen beim Mexikaner in Singen. Den Absacker hab ich verschmäht, hätte ich mal nicht…

Seltsamerweise motivierte mich die Konkurrenz wenigstens auf den letzten KM meinen schlechten Platz zu verteidigen. Ich weiß jetzt wie sich all die da draußen fühlen, die um Platz 100 noch im Ziel sprinten. Ich bin 3 km Vollgas gefahren. Vincent hatte keine Power mehr, also alleine. Wenigstens das hat geklappt.

Ich weiß, was ihr sagen wollt… Kopf hoch, das passiert! Ein Mensch ist keine Maschine. Schlafen und morgen neu schauen. Und dann wieder neu. Ich versuch's okay? Danke an alle, die mir danach wieder Auftrieb gegeben haben…

Großes Kino von Anni! Glückwunsch Kleine! :)