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Montag, 20. Juli 2015

BIKE Transalp – 2. Etappe: Platz 4

Fakten: 64 km / 2400 Hm

Nur 2 Minute Rückstand auf Platz 3 ist die richtige Richtung! Und Halleluja, ich hatte wieder einen funktionierenden Körper ;)

Ganz so früh war ich gestern nicht im Bett aber dennoch besser als an Tag 1. Ich hatte jetzt endlich meine Tasche und mein Zeug und fühlte mich sogleich wohler. Es wurde spät, weil die in der Pizzaria den Salat erst anpflanzen mussten und ich dann fast schon panisch nach meinen Ohrstöpseln gesucht habe, die bei dem Autolärm und Dauerregen dringend notwenig waren. Zum Glück fand ich sie. Naima war da schon im Tiefschlaf :)

Im Startblock A1. Neben mir Betty und Anni, die man leider nicht erkennt. Sind wieder starke 2. geworden!

Vom seltsamen Hotel-Shuttle habe ich ja gestern schon geschrieben. Den gab es heute früh gar nicht, wir mussten zu Fuß 1,2 km laufen. Schon bissel seltsam. Gefrühstückt hatte ich diesen Morgen Hirse- und Haferflocken mit geschroteten Leinsamen (am Vorabend eingeweicht) dazu Zimt und jede Menge gepufftes Zeug, wie Amaranth und Quinoa. Ein Stück dunkle Schokolade dazu. Fühlte sich auch besser an als die Marmeladenbrötchen gestern früh.

Bin noch bissel Warmfahren gegangen heute morgen und meine Beine waren okay. Jedenfalls nicht so schlimm wie ich vermutet hätte nach all den Strapazen und Schmerzen gestern. Auch nach dem Start noch alles gut.  Wir kamen aber erstmal nur 400 Meter und standen dann, weil ein Müllwagen die Straße versperrte. Danach ging es neutralisiert weiter auf nicht gesperrter Strecke. Für uns weiter hinten ein Wechsel zwischen Vollgas und Vollbremsung. Verstehe ich ja nicht, wieso man das nicht anders regeln kann ohne all die Autos.

Jentschura-Verpflegung im Ziel sau geil! Quinoa-Hirsebrei mit Wurzelkraut. Dazu ein Basen-Fußbad. TOP!

Danach erster Anstieg. Den kannte ich noch von diversen Bike-Urlauben im Bikehotel Conrad in Saalbach Hinterglemm. 1000 HM auf Schotter. Ich fuhr meinen Rhythmus und hatte auch hier ein gutes Gefühl. Und eine vorher noch nie dagewesene Sache geschah: ich tropfte unaufhörlich vom Helm. Ich, die so gut wie nie schwitzt. Hab mir überlegt, wie viel Flüssigkeit ich wohl verliere und warum mein Kopf mehr schwitzt als alles andere. Ja, solche Gedanken kommen in der Hitze auf :)....

Ich konnte mich verpflegen ohne das es mir den Magen verdrehte und kippte soviel Flüssigkeit rein, wie nur ging. Wann immer wir jemanden mit Flaschen sahen, riefen wir und bekamen fast immer was. Hier ein großes Dankeschön an toMotion und vor allem Texpa Simplon, die uns ihre Flaschen gaben. Sau nett, Danke!

Heute Beinchen in den Pool. Wäre entspannend gewesen wenn mich nicht andauernd Bremsen attackierten.

Nach dem Anstieg zur Asitz-Bahn gab es einen Wurzeltrail, den ich auch schon kannte. Damals wie heute war er rutschig und kaum fahrbar. Wir stecken eh meistens im Stau. Danach gab's die Belohnung in Form der Milka-Line, eine angelegte Freeride-Strecke mit Anliegern und Bumps. Leider hatte ich 5 langsame Fahrer vor mir. Ich überholte zwei in ner Hari-Kiri Aktion und reihte mich dann ein. Doof irgendwie aber hatte trotzdem bissel Spaß.

Danach Saalbach und Hinterglemm. Ich kannte hier jeden Winkel. Hab hier mein erstes Bike, ein Cube 26" geschrottet (Kettenstrebe gebrochen) und bin hier 2012 bei den Amateur Worldgames gestartet und im XC und Marathon damals Vize geworden. Nette Erinnerung daran. Jedenfalls sind wir den Radweg entlang geprescht und danach wieder ein langer Schotteranstieg. Berg Nr. 2 an diesem Tag. Ich fuhr und fuhr und hatte wieder ein gutes Gefühl. Noch ne Flasche + Gel von Texpa und weiter ging es bergauf. Dann irgendwann endete der Schotter auf einer Kuhwiese. Tiefe Kuhpfade wanderten wir bergauf, nicht fahrbar. 180 HM am Stück. Bah, das geht in den Rücken. Ich stapfte durch den Matsch und freute mich wohl zum ersten Mal im Leben über nasse Füsse in Radschuhen.

Oben ging dieser Kuhpfad weiter. Fahren nur abschnittsweise möglich weil man rechts oder links mit dem Pedal aufsetzte oder es mega steinig und verblockt war. Mühsames Unterfangen, das so manchen blauen Fleck verursachte wenn ein Pedal beim Schieben aus Versehen in die Waden rauschte oder man einen ungeplanten Abgang machte, wie Naima. "Naima, alles okay?" "Ja, ich mache nur Burpees zur Abwechslung!! " :-)

Als das vorbei war, ging es bergab auf Schotter und ich lies es laufen. Dank der Strecke auf meinem Garmin sah ich die Kehren und konnte so echt mit Speed fahren. Unten noch 6 km mehr oder weniger flach und die letzten 2 km durch den Ort. Wieder keine gesperrten Straßen. So gefährlich. Ein LKW kam uns entgegen. Man wusste nicht, ob jemand um die Kurve kam. Nicht geil… Im Ziel dann das erfreuliche Ergebnis: Platz 4!

Und wieder regnet es. Vielleicht wird es dadurch endlich ein wenig kühler. Morgen wird nämlich richtig hart 120 km, 3600 HM, inklusive 5! km schieben! Hossa! Das wird lustig!

Absolut empfehlenswert unsere Unterkunft heute: Schiederhof in Mittersill. Super freundliche Familie, ich wurde warmherzg und offen empfangen, sehr zuvorkommend. Wir haben ein riesiges Zimmer und hatten ein wahnsinns Abendessen. Es gab Nachschlag bis auch der letzte ausgehungerte Radfahrer satt war. Kein Extrawunsch blieb unerfüllt. Sowas erlebt man selten. Danke für so viel Gastfreundschaft!

Hab ich schon gesagt, dass ich die Berge liebe?
Für mich bissel Reizstrom mit TDF im Hintergrund. So kann man es aushalten :)