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Donnerstag, 23. Juli 2015

BIKE Transalp 5. Etappe: Platz 3 – PODIUM!!

Fakten: 73 /3200 HM
5:11 Stunden Fahrzeit
Platz 3!!!


Auch heute war der neutralisierte Start spaßbefreit aber zum Glück nur ne kurze Abfahrt, dann der erste Anstieg und der war voll in der Sonne. Heiß und lang. Irgendwie hab ich kaum noch Erinnerungen daran. Ich freute mich über einen schmerzfreien Rücken, den ich wohl der Rumliegerei am Nachmittag und der Massagefunktion meines Reizstromgeräts zu verdanken habe oder der lustigen Runde mit den Hellsterns am Abend.

Sieg für Sally/Kollmann, dann Klein Anni und Betty für BQ-Cycling und dann WIR! :) SMILE


Irgendwann war dann Gänsemarsch angesagt aber ehrlich gesagt erinnere ich mich auch da nicht mehr so wirklich dran. Hirn aus. Auch mal gut. Was mir aber im Gedächnis geblieben ist, waren schöne Trails, (wenn man nicht laufen musste) schöne Pässe, schnelle Abfahrten und ne echt lange, ekelhafte Schiebepassage auf rutschigen Steinen. Meine Achillissehne schnalzte beim Schieben und tat mir irgendwann richtig weh. Ich ignorierte es erfolgreich. Dann die erlösende Verpflegungsstelle. Neben Flasche-Auffüllen schnappte ich mir noch ein Stückchen Melone und schlang es herunter, als wäre ich bei nem Esswettbewerb. Die Siffe lief überall runter, egal. Weiter gings.

Wunderschönes Bild vom Start in Alleghe.

Wir fuhren heute gefühlt locker und blieben beisammen. An einem Pass und der Abfahrt danach hatte ich zum ersten Mal Gänsehaut aber die verzog sich sogleich, als der vorletzte Anstieg startete. Ich „tanzte“ mit den Schultern, um den Rücken zu entlasten und irgendwie musste ich über mich selbst lachen. Nach einer Kurve sah ich ganz kurz ein fettes weißes Kreuz auf einem roten Trikot. „Die Schweizerinnen??? PLatz 3 vor uns??“ Ich wollte es nicht glauben und fuhr einfach weiter. Dann erhaschte ich wieder einen Blick und sah ein weiteres Kreuz und bekam sogleich Gänsehaut. Aber nicht weils kalt war. Platz 3 direkt vor uns und die hintere kämpfte. Ich kurz zu Naima gedreht „Siehst Du, was ich sehe?“ Der Anstieg dauerte nicht mehr lang, ich wollte unbedingt vor denen in die Abfahrt. Also bissel Tempo forciert und dran vorbei. Ohne zu atmen natürlich :). Psychologische Kriegführung. Ich habe es nicht gesehen aber anscheinend wurden sie dann noch geschoben, was einfach unfair ist aber hat nicht geholfen. Wir sahen unsere Chance.

Hier fühle ich mich wie daheim. Italia mit Bergen im Rücken ist der HAmmer!


Oben über den Kamm drübergezogen und auf Schotter bergab. Sie waren nicht mehr zu sehen. Der Trail wurde ruppig über größere Steine hinweg und meine Arme leisteten Höchstleistung. Unten dann glücklicherweise das Team von toMotion mit zwei Flaschen für uns. Danke!! Der letzte Anstieg. Angeblich nur 600 HM. Noch 18,8 km bis ins Ziel. Wir fuhren ein konstant hohes Tempo. In der Hälfte teilten wir uns einen Booster von Winforce und peilten weiter den Gipfel an. Laut Garmin waren wir fast oben aber immer wieder ging es noch weiter hoch und noch ne Kehre und noch mehr Schotter. Links türmten sich schroffe graue Berge auf. Wunderschön trotz dieser angespannten Situation. Ich zählte die Kilometer runter, wollte uns beiden Mut machen. Die Kreuze nicht in Sicht. Das war unser Podium. Oben freute ich mich und fuhr ziemlich vorsichtig die Schotterabfahrt hinunter. Wollte nichts riskieren. Dann kurz Straße und das letzte Stück Trails. Wir ließen es laufen bis ins Ziel. Platz 3, wie schön!!! Wir haben heute echt zusammengehalten und das kam uns sicher zugute. Mega happy. :)

Der russische Puff getarnt als Hotel. Das Telefon ist the best :)

Kurz nachdem wir im Ziel waren, begann es wahnsinnig zu hageln und Starkregen ergoss sich vom Himmel. Da zeigen sich die Berge von ihrer wilden Seite. Viele kamen unterkühlt ins Ziel.

Dirty und happy. Heute mega zusammengehalten wir Zwei. Das hat sich ausgezahlt!


Jetzt sitzen wir in einem riesigen Hotel, ich würde fast behaupten es war einmal ein russischer Puff, mit den goldenen Bettgestellen und der Blumentapete. Das Telefon ist aus dem letzten Jahrhundert und mit der Sauberkeit nimmt man es hier auch nicht so genau. Die Betten sind so durchgelegen, dass auf jeden Fall kein Blut in den Beinen oder im Kopf bleibt. Vielleicht gar nocht so schlecht! :) Zum Glück habe ich ne halbe Weltreise hinter mir und kann drüber lächeln. Habe mir ein Bad eingelassen mit gelbem Wasser und meine Klamotten auch gleich mitbaden lassen. Basisch sind wir jetzt :)

"Hinten kackt das Eichhörnchen“ schrieb mir eben ein Freund. Passt doch irgendwie :D hihihi. Danke Geri, Du bist der Beste! Selbst nachts wechselst Du noch mein Kettenblatt. Sau nett. Danke Roli für Deine Hilfe und allen anderen ohne die es doppelt schwer wäre....


Bester Mechaniker auf Erden – Geri sogleich am Gabelcheck nach der Zielankunft. DANKE!