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Montag, 29. September 2014

Riderman 3. Etappe: Platz 3

90 Km // 1050 Hm
2:24 Std.

Danke an BQ-Cycles

Am Sonntag wartete die Letzte von 3 Etappen. Morgens dichter Nebel und nur 7 Grad aber mein Optimismus lies mich nicht im Stich: "Die Sonne kommt um 10 Uhr zum Warmfahren! Ok, dann halt um 11 zum Start! Ok, überredet, ich zieh Armlinge an."

Die Straßen zum Glück trocken, denn das hätte bei dem Gruppengebolze am Anfang ganz schön wild werden können. Stopp & Go bei 45 km/h. Ein Kreisel nach dem anderen. Wildes Gefuchtel und Geschreie. Nach 4 Rennradrennen in meinem Leben bin ich aber recht entspannt mittlerweile :). Ich konnte gut drücken und ich wusste, dass ich an Hardcore-Tag 2 eigentlich immer gut drauf bin.

Start im Nebel um 11 Uhr. Mit dem pinken M1-Leader-Trikot ist Verstecken kaum möglich.

Irgendwann entzerrte sich das Ganze und ich suchte eine gute Gruppe. Heute nicht so leicht. Oftmals hatte ich ein Loch vor mir und musste richtig hart pushen, um wieder ranzufahren. Sagte mir dann aber immer wieder, dass das nichts bringt und ich die andern fahren lassen muss, denn ich hatte eine Konkurrentin im Schlepptau, Bianca. Mit ihr hatte ich mich schon am Samstag gebattelt. Um sie herum wieder ihre Teammitglieder. Am Berg schwächelte sie aber meine Gruppe war so unstrukturiert und unrund, dass wir kaum vorwärts kamen. Hab mich irgendwann ernsthaft gefragt, ob wir hier ne Spazierfahrt machen?!

Anstieg nach der wunderschönen schnellen Wutach-Abfahrt. Leider wollte niemand Tempo machen.

Die Abfahrt runter entlang der Wutach war spitzenmäßig. Im Pulk aber nicht zu unterschätzen, das Tempo ist viel höher als im Training und manche bremsen aus heiterem Himmel. Ich hatte dennoch ein Grinsen auf dem Gesicht und dachte heute: Mountainbiker sind halt auch super Bergabfahrer ;). 

Mit Sonne im Gesicht und guten Beinen lässt sich das Grinsen kaum verbergen :) (Foto: Sebastian Garbe)


Danach ging es wieder in den Berg und keiner wollte die Führung übernehmen. Wir schauten uns um und schwulten rum. Ich wollte Gas geben, meine Beine wollten mehr und konnten mehr. Ich wartete auf eine Attacke, immer in Lauerstellung ganz vorne. Meine Mitstreiterin heute eher verhalten.

Altersklasse M1 zu jeder Zeit angeführt und bis zuletzt verteidigt: Gesamtsieg über 3 Etappen.

Dann noch ne Runde Wutach. Wir ließen es in der Abfahrt richtig krachen, ich hatte ein super Feeling. Übrigens zu keiner Zeit Angst zu stürzen. Meine Konkurrentin hat's abgehängt. Aber Aufatmen gab's nicht, ihre Jungs fuhren sie wieder ran und bei uns lief es mal wieder nicht rund. Ich fuhr teils auch in der Führung aber wollte nicht zu viel Körner verschießen, also dann halt auf den Sprint ankommen lassen.

Für den M1-Sieg gab es das 3. Leadertrikot.

Am nächsten Anstieg flog das Mädel wieder weg, ich drückte mit Maximalpuls über die Kuppe, wusste, dass ich nur so ne Chance hatte aber wieder fuhren sie ihre Typen ran. Oh Mann, wenn ich nur auch ein Team gehabt hätte, dann wäre das echt anders ausgegangen. Mittlerweile war die Zweite auch eingesammelt.

Nach dem Rennen Straßen-Kriegsbemalung im Gesicht :))

Der letzte Anstieg, wildes Umhergucken. Zwei Konkurrentinnen um mich herum. Wir fighteten um Platz 2. Abfahrt wieder in vollem Speed, dann 1 km Zielgerade. Das eine Mädel konnte offensichtlich nicht mehr, Bianca dicht vor mir. Wir sprinteten in einer Masse von Fahrern. Ich war eingekeilt. Vor mir Leute, neben mir Leute, also wohin?? Ich hatte keine Chance. Sie gewann.

 
Happy-Hippo-Selfie

Bissel aufgeregt habe ich mich anfangs schon und dachte auch mal wieder, dass in dem Sport einfach nicht der Bessere gewinnt aber halb so wild. Ich hatte Spaß, hab gekämpft und immerhin das Gefühl, dass ich besser war und Platz 3 ist ja jetzt auch nicht gerade schlecht :). Sie hat nen Rüffel von ihren Jungs kassiert und sich entschuldigt. Ohne die beiden wäre sie nicht wieder rangekommen. Wir haben uns noch ein wenig unterhalten. Sie hat ja trotzdem super gekämpft. Am Ende ist das der Sport. Ich hatte leider keinen, der für mich gefahren ist aber dennoch möchte ich mich bei allen bedanken, die mir auf vielen Stücken Windschatten boten. Und natürlich allen Helfern an der Strecke!!!! Top-Job!!

Fazit:
Platz 3 heute
Platz 1 Master 1
Platz 3 Bergwertung
Platz 4 Tour Gesamt

Riderman 2014: schön war's!