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Sonntag, 4. Mai 2014

Bikefestival Riva del Garda: Platz 5 auf der Grande!

Fakten: 75,7 km, 2822 HM
Ergebnis: Platz 5 Gesamt.


Den 4. Platz um ein paar Hundertstel verpasst, den Zielsprint hab ich wohl gewonnen aber nicht die Nettozeit :( – aber hey, immerhin Top 5!

Kurz vorm Interview am Freitag für das fi'zi:k-Magazin focused

Hartes Race unter erschwerten Bedingungen. Ganz schön lange 4:47 Stunden und nicht enden wollende Rampen gehn Himmel. Aber auch geile vermatschte Trails, rutschige Steine und genauso rutschige Wurzeln. Wer mich kennt, weiß, dass ich da dann echt mental zu kämpfen habe aber im Rennen ist das ja noch mal was anderes und irgendwie waren die Downhills ganz schön geil und das viele Endurofahren im Winter hat sich ausgezahlt. Die Arme schmerzten kaum und ich bin gefahren wie der Teufel.

Hotelausblick. Leider nicht so schönes Wetter am Freitag. Regen ohne Ende bis abends.


Aber erst einmal von vorne: Donnerstag früh um 7 Uhr ging es los nach Riva. Über Österreich absolut easy, nur leider ab der Autobahn-Ausfahrt mal satte 1,5 Stunden für läppische 14 km gebraucht. Zum Glück hat ne Markert immer ne Karotte und paar Radieschen parat und so konnte ich Clemens, meinen Mitfahrer und mich vorm Hungerast retten. Für nächstes Jahr haben wir nen Insider-Road-Tipp – falls ich da noch mal starten sollte. Denn wirklich geil ist anders. Das Festival ist einfach mega überlaufen, Biker ohne Ende, genervte Kellner, überfüllte Restaurants, schlechte Orga während des Rennens und die meiste Zeit verbringt man im Stau. Irgendwie regnet es hier auch jedes Mal....

So wie am Freitag. Regen den ganzen Tag. Sturzbäche vom Himmel. An Rennen oder Vorbelastung kaum zu denken. Erstmal in der Früh mit Zimmer- und Teamkollegin Vroni ab nach Torbolé ins Hotel Santoni, um dort mit einer Horde Fizik-Leuten und ner Kamera im Gesicht zu frühstücken. Äpfel und Müsli in Massen, Nutella und Croissants blieben verschont – komisch ;). fi'z:'k (wird logischerweise – weil Lautschrift – wie "Physik" ausgesprochen und nicht "Fitzick", gell?!) will sich bissel ums weibliche Publikum bemühen und so wurden wir den ganzen Tag verfolgt, gaben Interviews wie wir zum Sport gekommen sind und wie sich Frauen in ner Männerdomäne fühlen. Wir mussten uns vor der Kamera an- und ausziehen, sie liebten meinen Race-Nagellack und ich erzählte, dass bei mir farblich alles zusammenpassen muss, das ich mein erstes Rennen mit 30 gefahren bin, das ich das tue, was ich liebe, nen tollen Job habe usw. Leider fürs Outdoor-Shooting echt nicht das beste Wetter aber die Jungs und Mädels hatten schon den nächsten Trip geplant, daher gab es keine Planänderung und wir mussten raus in die Suppe.

Hier bei den fi'zik:k-Interviewvorbereitungen im Hotel. Alles auf Englisch. War dann aber leichter als vorher angenommen.

Samstag früh um 5 Uhr ab unter die Dusche um die verschwitzte Nacht abzuspülen. Nicht meine Zeit. Wetter gut. Kein Regen. Warm war es auch. Supi. Kirsten und Lutz auch guter Dinge, die übrigens hier auch im Hotel waren und das Ganze gemeinsam angegangen sind und auch die Grande gerockt haben. Big Family :). Jasmin auch am Start auf der Piccola - übrigens super gefahren! Nobbi hat mir noch die Windweste abgenommen, was auch super war. Benny J., Benny Stark, Anni & Betty auch hier, also halb Freiburg vertreten :D!

Da es so früh unten noch nichts gab, hat uns der Restaurantchef paar Sachen eingepackt. Sehr nett alle hier im Hotel.


Start von Grande und Piccola um 7:50 Uhr. Wer es kennt, weiß, dass nach kurzem Einrollen gleich mal ein Berg kommt. 700Hm am Stück. Puls 198. Mir tat einfach nach kurzer Zeit alles weh und meine Lunge war kurz vorm spastischen Kollaps. Ich überlegte mir Ausreden, um ne Pause machen zu dürfen, wollte mich hinstellen, einfach die Aussicht genießen, Fotos machen wie manch anderer, Pinkelpause vortäuschen oder ähnliches. Es tat soooo weh und hörte halt einfach nicht auf! Rampen um bis zu 20% verlangten uns einfach alles ab. Ich musste mir oft die Beine vorsagen, denn bei nicht-konstantem Tritt hopst das Vorderrad bei solchen Steigungen ständig in die Höhe und der Rücken schmerzt eh schon wie verrückt: "Rechts-links-rechts-links, Markert, auch dieser Berg wird enden, also nicht jammern, weiter auffi-auffi!"

Am Sonntag in der SOnne. auf dem Brione. Der Weg wie ne kleine Borderline :). 

Die Downhills brachten zwar Glücksgefühle aber wenig Entspannung, denn durch den Regen waren die Waldwege tiefe Matschpfade, Wurzeln und Steine dann dementsprechend rutschig und wenn dann noch Fahrer vor einem nicht fahren konnten, wurde es obendrein gefährlich. Später war ich viel alleine und konnte es laufen lassen, denn Geschwindigkeit bringt bekanntlich Sicherheit. In der ersten Abfahrt hab ich gleich mal 2 Mädels abgehängt und kam so langsam richtig in Fahrt.

Den Berg rechts ging es in Sepentinen hoch. Autsch.......

An einer Verpflegung goß ein Helfer Iso aus ner 10 Liter Gießkanne in die Flaschen der Fahrer aber mein Magen rebellierte zunehmends. Ansonsten war oftmals Verfahr-Gefahr. Anni deshalb wohl raus, anderen hat es sogar den Sieg gekostet! Grande schwarz und Extrema rot markiert macht für mich keinen Sinn und verwirrt doch doppelt. Übrigens auch nirgends Startlisten und die Ergebnisse auch erst mega spät draußen. Also sorry aber das geht deutlich besser!

Bei der Zusammenführung der Strecken 18km vorm Ziel kam dann Andrea Meier von hinten und es war ne Schlacht bis ins Ziel . Auf den Abfahrten hab ich alles gegeben und riskiert, konnte sie aber nicht abschütteln. Am Ende gab es einen Zielsprint, der mir die letzten verbliebenen Körner geraubt hat. Wie hart so was noch durchstehen zu müssen nach den vielen Kilometern…..  ich war danach so platt, tot, vermatscht, verklebt, ausgelaugt, die Beine taten mir weh und der Körper sowieso. Brutal.


Traumwetter am Sonntag. Belohnung für die Strapazen.


Heute am Sonntag, am Tag danach, war dann auch das letzte Wölkchen am Himmel verschwunden und wir wurden mit Sonne satt verwöhnt und für sämtliche Strapazen entschädigt. Kurze Chill-Runde Richtung Arco, Mittagessen dort in der Altstadt, Sonne tanken am Pool – Oh, what a life! Wenn nicht alles so weh tun würde….. :) Krasser Muskelkater in den Armen, dem Rücken, von den Beinen fang ich jetzt hier nicht an.


Ausblick vom Pool. Hotel Benacus, Monte Brione. Ok, der Berg ist hart nach so nem Race :D


Frühstück mit dem Ausblick könnte schöner nicht sein. Mit Vroni und Benny.


Heribert, Dein "Gazelle-Gib-Gas-Schild" hat mich begleitet, Danke für deinen Support! Danke auch an Markus, der mich einfach immer schneller macht. Das war noch nicht ganz mein Race aber ich rieche es schon.... der Tag X wird kommen.